Powered By Blogger

Donnerstag, 24. Januar 2013

Jerusalem - Massada - Totes Meer - Qumram - Jericho

Tagebuch-Auszug einer Israel Reise

10.09. - 24.09.1996

Sonntag, 15.09.1996, 6. Tag

Schon am frühen morgen geht es los, denn wir fahren in eine heiße Gegend, durch die judäische Wüste nach Massada, zum Toten Meer, Qumram und Jericho. Als wir durch die Wüste fahren, sehen wir viele Beduinenzele. Dani erzählt einiges überdas Leben derBeduinen. Es ist ein Nomadenvolk, dass immer nah mit seinem Vieh durch die Wüste zieht, ohne festen Wohnsitz. Nur einige Stämme bleibenschon mal an einem Platz, dann werden die Frauen und Kinder mit dem Vieh losgeschickt um etwas Weidefläche zu finden. Die Kinder werden nicht in die Schule geschickt.  Der Beduine darf sich bis zu vier Frauen "kaufen", meist für ein Kamel oder so. Wenn die erste Frau nicht mehr so stark und schön ist, auch schon genug Kinder bekommen hat, kauft er eine neue usw. Das Leben dieser Frauen stelle ich mir nicht einfach vor. Dani erzählte, dass er ein Theaterstück gesehen hat, das über das Leben der Beduinen erzählte. Eine Frau, die neun Monate m Beduinenzelt lebte, hatte dieses Stück inziniert und wohl manches mitbekommen. Dani sagte, er habe von Anfang bis Ende des Stückes nur geweint. So kann man sich vorstellen, wie schrecklich es sein muss.
Wir sahen am Straßenrand Esel, auch mal ein Kamel und weiterweg eine Bergziegenherde. 
Nun geht die Fahrt am Salzmeer entlang nach Massada. An dem gewaltigen Felsklotz, der 434 m über das Niveau des Toten Meeres aufsteigt, steigen wir aus. Eine Seilbahn, in der wir wie Heringe stehen, bringt uns auf die Festung. Es ist noch nicht 10.00 Uhr und die Sonne scheint unerbärmlich. Unsere weißen Tücher, die wir uns wegen der Sonne genäht haben, finden weithin Gebrauch. So, und mit einer Flsche Wasser ausgerüstet bestürmen wir die Festung. Ausgrabungen weisen Badezimmer, Sauna, Vorratsräume, Empfangszimmer auf. (lt. Erklärungen unseres Gaids...) Auf Massada konnten sich 73 nach Chr. Geburt die Zeloten noch 3 Jahre nach dem Fall Jerusalems gegen die Römer halten. Etwa 1000 Männer, Frauen und Kinder lebten hier noch, als die Italiener die Festung einnehmen wollten. Die Juden wollten  nicht freiwillig in die Hände der Feinde fallen. So beschlossen sie,  freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Das älteste männliche Familienmitglied tötete alle Angehörigen und das Los entschied, welcher der Männer diese grausige Tat fortsetzen sollte, bis nur noch einer übrig blieb, der sich selbst tötete. Eine Frau soll das Massacker überlebt haben. Als die Italiener die Festung einnahmen, fanden sie nur Leichen. Heute gilt die Festung  als Symbol Israels für Recht und Freiheit zu sterben. Die israelischen Soldaten werden hier (oder an der Klagemauer) vereidigt. Aber sie müssen zu Fuß hochsteigen.
Nun Badefreuden im Toten Meer. Das kann man sich ja gar nicht vorstellen. Das Wasser hat so hohen Salzgehalt, dass man nicht untergehen kann. Ich lege mich auf den Rücken und werde getragen. Aber lange halte ich es nicht aus, weil mir der Rücken und die Bauchmuskeln wehtun. Dann finde ich einen Trick. Ich umfasse meine Knie mit den Händen und so schaukele ich nun sicher mit geschlossenen Augen auf dem Salzmeer und lasse mich von der Sonne bescheinen. Es ist ziemlich heiß. Dann ist Mittagspause in einem klimatisierten Restaurant am Toten Meer. Hier ist es sehr voll und ich sitze mit einer Gruppe aus Amerika an einem Tisch. Leider können wir uns nicht verständigen. Am Meer und in der Umziehkabine hörten wir immer wieder deutsche Töne.
Die Fahrt geht weiter nach Quumram. Als wir aussteigen, merke ich, dass es nicht mehr ganz richtig ist mit mir. Ich gehe noch ein Stück mit und höhre mir den ersten Vortrag an. Dani meint,  jetzt haben wir 38 Grad. Mir wird schlecht. Ich versuche mich zum Bus zu retten, der ist nicht auf. Aber ein schöner gekühlter Andenkenladen ist auf. Ich sehe zwar kaum noch was und finde auch keinen Stuhl. Aber draußen halte ich es nicht mehr aus. Sicher wären die Ausgrabungen in Qqumram, wo Hirtenjungen in einer Höhle alte Schriftrollen (aus dem Buch Jesaja) fanden, die jetzt im Schrein der Bücher in Jerusalem aufbewahrt werden, interessant. Auch in Jericho kann ich nicht aus dem Bus steigen. Ich erfreue mich am Anblick zweier Araber mit ihren Kamelen, die uns gleich nachgelaufen kamen, als sie unseren Bus sahen und an dem wunderschönem Obststand. Jemand besteigt eines der Kamele und wird damit einmal über den Platz geführt. Der dicke Araber nimmt eine Dame in den Arm und der Dünne betatscht sie, vielleicht will er sie kaufen, weil sie so mollig ist.
Als wir abends in unser "wundervolles" Hotel kommen, bin ich froh, dass  ein Bett für mich bereit steht. Ich komme kaum noch mit dem Kopf hoch und kann nicht zum Abendessen gehen. Überhaupt ... wenn ich an das Fleisch denke ...  Die Oberin besucht mich ganz besorgt - Faziet: Du wirst doch keinen Sonnenstich haben?

Mittwoch, 16. Januar 2013

Jüdisch Neujahr - Tiberias - Acco - Haifa und endlich Jerusalem

Israel-Reise vom 10.09. bis 24.09.1996

Samstag, 14.09.1996, 5. Tag   Neujahr

Heute morgen begrüßen wir uns nicht nur mit Shalom oder bogatov /Guten Tag), sondern auch mit schana to wa Ein gutes neues Jahr! Im Bus stimmt Hannuch das Lied an: Shalom, chaverim. le hi traod. Auf Wiedersehen Tiberias! Ja, es war schön am See Genezareth. Außerdem wären die heißen Thermalquellen in Tiberias genial für mich.
In Acco treffen wir Dani wieder. Seine Frau hat ihn von Haifa gebracht. Nach 7 Stunden Schlaf ist er nun wieder fitt, meint er.
Ich hatte noch vergessen, dass wir in Tiberias in einer Edelsteinschleiferei waren. Die wertvollsten Edelsteine werden hierher nach Israel geflogen. Ein Zweig dieder großen Edelsteinschleifereien ist ja in Idar-Oberstein in Deutschland, wo ich auch schon mal war.
Nun sind wir also in Acco, einst größte Hafenstadt. Die Kreuzritter hatten hier großen Einfluß. Dani weiß viel weiterzugeben, aber leider faßt mein kleines Hirn das nicht alles. Dani führt uns wieder in eine abgelegene Straße. Der ganze Schmutz kommt uns entgegen. Arabische Männer sitzen in einer Art Gaststätte, die kaum eine Einrichtung hat und verbringen hier ihreZeit mit Kartenspielen und Tabakpfeife mit Wasserdampf rauchen. Ein kleines Mädchen mit einerdicken rotznase steht vor einer Blechbutze und schaut uns erstaunt an. In der Butze liegt wohl ihr Vater in Lumpen auf dem Kanape.
Nun sthen wir im Hafen und schauen auf das Mittelmeer. Malerische Flecken, Boote in verschiedensten Farben liegen am Kai, auch als wir noch die Prommenade und die Brücken abschreiten. Acco wurde von Haifa abgelöst. Lange Zeit fahren wir am Mittelmeer lang . Um 11,00 Uhr wollen wir in Haifa sein. Das klappt auch. Dort erwartet und die messianisch jüdische Gemeinde zum Gottesdienst. Es ist ja Neujahr und dazu Sabbat, der jüdische Sonntag. So feiern sie am Samstag Gottesdienst. Wir werden freundlich empfangen. Als der Gottesdienst beginnt, stehen wir alle wieder auf, gehen durch die Reihen und wünschen einander "Gnade und Friede!" Dann werden einige Psalmen gesprochen oder gesungen. Wir konnten teilweise mitsingen, weil der Text im Wortlaut per Tageslichtprojektor an die Wand gestrahlt wrrden. Die Psalmen lese ich teilweise aus der Bibel mit, weil der jeweilige Psalm vom Pastor angegeben wird. Dann wird erklärt, dassdie Gemeinde diesen Neujahrstag als Geburtstag der Welt und zur Huldigung des Schöpfers mitfeiert, dass er aber im biblischen Sinn keine Bedeutung für ns Christen hat. Dann kann nach unserem christlichen Heilsglauben nicht anerkannt werden, wenn nun nach dem Neujahrstag 10 Gebetstage folgen bis "Jom Kippur", dem Tag der Versöhnung. Das ist der Buß- und Fasttag. Nur bis zum Abend ist es dem Juden möglich, Gott mit Gebet zu versöhnen. Dann werden die "Tore bei Gott" geschlossen und ebenso das Buch des Lebens für das nächste Jahr (3. Mose 16). Wie gut, dass wir es bei Jesus viel, viel besser haben. Die Predigt hielt Schlomo ........., ein älterer Herr, der die Judenverfolgung in Polen erlebte und trotz spastischer Behinderung bis nach Israel kam. Ich weiß nicht genau, wie er Jesus kennenlernte, ich glaube durch ein neues Testament, dass er seinem Freund geklaut hatte - so erzählte jedenfalls seine Frau. Er lebt mit seiner Frau in Haifa. Dieser Gemeinde ist ein Altenheim angeschlossen, in dem betroffene Juden leben. Schlomo hat einige Bücher geschrieben und ich habe ihn auch in Deutschland erlebt. Seine Predigt teilweise über Maria und Martha erstaunt mich. So hatte ich es noch nicht gehört. Martha stellt das Gesetz (AT) dar, wo man sie abmühen muss und Maria das NT. Das leuchtet ein. Der Gottesdienst dauert 2 Stunden. Hinterher erzählt und Schlomo etwas über die messianisch jüdische Gemeinde und wie schwer es ein Jude hat, wenn er Christ wird. In den meisten Fällen wird er aus der Familie ausgestoßen. So ist nicht bekannt, wieviel heimliche Christen es unter den Juden gibt, denen die Decke schon von den Augen genommen ist und die ihren Messias erkannt haben. Nun begreife ich, was Dani erwähnte, das viele russische Juden mit gefälschten Papieren einreisen. Vermutlich, weil sie Christen sind und nicht in Israel aufgenommen würden.
Die Fahrt geht weiter. Wir wollen ins Theater. In Cesäräa am Meer hat man unter dem Sand ein Amphitheater gefunden. Es wird restauriert nach Strich und Faden. Es ist nicht zu beschreiben. Dani meint, hier müssten wir unbedingt eine Theatervorstellung geben und bittet uns zu singen.  Nun sind wir ja kein Chor, aber wir versuchen unser Beste und erhalten Beifall.
Dani gewährt uns noch 10 Minuten bis zur Abfahrt zum Toilettenbesuch. Das ist bei jedem Halt das wichtigste Besuchsobjekt, denn wir müssen täglich mindestens 3 l trinken. bis die fast 30 Frauen verschwunden sind, reizt mich der Zaun, der den Zugang zum Strand verwehrt. Aber einen Blick kann man sicher erhaschen. Ja, es ist wunderschön das Mittelmeer. Der Zaun ist wegen der Ausgrabungen errichtet. Und das sind sicher die Archäologen, die da baden und schnorcheln.
Nun bringt es unser Dani aber doch nicht übers Herz. Hannuch muß uns aus dem Bus lassen und wir dürfen einmal mit den Füßen ins Mittelmeer. Großes Aufsehen, als die Schar in Tracht und nackten Füßen auftaucht!
Dann eine lange Fahrt nach Jerusalem - da liegt sie, die Stadt auf dem Berge. Ich weiß nicht  wie mir sein soll. Dani liest den 122. Psalm ver wir in die Stadt kommen: "Wünscht Jerusalem Glück!"
Wer ahnt es von uns, dass genau an den Stellen, an denen wir uns aufhalten werden, 14 Tage später große Unruhen mit über 100 Toten und vielen Verletzten sein werden?
Unser Hotel Rivoli, in dem wir bis Donnerstag wohnen werden, befindet sich im arabischen Viertel der Stadt, direkt an der Stadtmauer in der Nähe des Damaskus-Tores. Es ist auch ein arabisches Hotel. Auf der Straße toben sich die Hupen der Autos aus. Die Hand wird gar nichterst von der Hupe genommen. Gegenüber des Hotels ist eine Polizeistation. Im Hotel möchte ich am liebsten die Augen schließen. Es ist sehr muschelig. Als wir die Fenstervorhänge öffnen, trauen wir unseren Augen nicht. Durch schmutzige und trübe Fensterscheiben mit rostigem Eisenverschlag sehen wir direkt auf einen alten zerfallenen arabischen Friedhof, die Grabsteine direkt vor unserem Fenster. Halleluja! Nun will ich aber raus hier, wir wollen hinter die Stadtmauer und geraten in ein abgelegenes Gebiet mit engen schmutzigen Straßen mit vielen Kindern. Ein Araber, der Fremdenführer für eine christliche Reisegeselschaft in Deutschland ist und gut deutsch kann, sitzt auf einem Stuhl und erkennt unsere Unerfahrenheit. Er weist uns den Weg zur Via Dollerosa, Es dauert ein Weilchen bis wir dahin kommen. Selbst dort sind wir froh, als wir endlich wieder an "Tageslicht" gelangen. Diese Enge und diese Fülle von Menschen sind wir nicht gewohnt. Dann das Abendessen im Rivoli   .....  Was mag das für Fleisch sein ? Am nächsten morgen hat die erste und unser Chef Durchfall, der Chef sogar Fieber. Irgendwie  müssen wir in diesem Haus auch schlafen. Ich lege mich ins Bett und ich schlafe herrlich bis zum nächsten Morgen.

Junge komm bald wieder

Wer erinnert sich denn heute noch an Freddy Quinn?
Da wünschte sich doch heute jemand in der Plattenkiste im WDR 5 diesen Schlager von Freddy. Bei mir kam natürlich eine Geschichte aus längst vergangener Zeit in Erinnerung. Meinem Vater hatten wir beiden Töchter eine Schallplatte mit diesem Lied zum Geburtstag gekauft, weil meine Mutter den Freddy so gern mochte. Sie meinte, er hätte Ähnlichkeit mit ihrem Bruder Karl, der im Krieg in Rußland gefallen war. Nun saßen wir zu viert bei Tisch und die Schallplatte lief. Da sagte mein Vater, der mit 18 Jahren aus seiner Heimat Schlesien nach Niedersachsen ging, weil er dort Arbeit gefunden hatte: "Das hat meine Mutter zu mir gesagt, als ich abreiste." Nun saßen wir vier alle heulend am Tisch.
Auch heute trat eine kleine Träne in meine Augen...

Donnerstag, 10. Januar 2013

Badefreuden im See Genezareth und ein Abend vor Neujahr

... während der Israel-Reise von 10.09. - 24.09.1996

Freitag, 13.09.1996, 4. Tag

Es sollte eigentlich  ein  freier Tag in Tiberias werden. Aber Dani will uns über die Golanhöhen bringen. Immer höher steigt der Bus. Interessante Berglandschaft, unter uns der Jordan, eine wichtige Wasserquelle. Wir stellen fest, wie wichtig die Golanhöhen für Israel sind. Von oben her haben die Feindesmächte leichtes Spiel. Die Syrer ließen den Juden 3 m am See. Die Fischer sind bedroht. Fisch bedeutet Brot. Auch der Zufluß vom Jordan muß gesichert bleiben. Auf der Hochebene des Golan gibt es fruchtbaren Boden. Es ist erstaunlich. welch schöne Plantagen in den wenigen Jahren schon entstanden sind. Wir sehen abgeerntete Melonenfelder, auf denen verfaulte Melonen zurückgeblieben sind, Um die Kibuze sind hohe Zäune  gezogen. Man sichert sich ab. Wir fahren zu einem neu ausgebauten Ausblick, dem "Friedensblick", von wo aus man einen wunderschönen Blick auf den See Genezareth hat. Ja, jetzt ist noch alles friedlich hier oben. Wie lange? Wir fahren auf der Straße, auf der die Syrer über die Golanhöhen kamen. An den Hängen liegen noch Wrackteile der Panzer zur Erinnerung. Dani sagt, es hätte viel schlimmer mit diesem Krieg kommen können. Warum die Syrer damals stillstanden, weiß keiner. Wir fahren zu einem UNO-Stützpunkt unmittelbar an der Grenze, der von Belgiern besetzt ist. Jede Bewegung wird an die israelische Armee und per Satellit in die USA geschickt. Von dort aus kommen entsprechende Warnungen.
Wir fahren durch eine Zeloten-Stadt.
Es muß auf der Rückfahrt gewesen sein, als wir in die Nähe von Cäseräa-Philippi kommen. Der Ort ist heute nicht mehr auszumachen. (Joh.1,44; Matth. 11,21+22; Markus 8,2; 9,12) Hier begegnet uns ein Naturschauspiel von Felswänden. Auch Ausgrabungen eines Tempels.
Irgendwann kamen wir auch an den Jordan, wo Jesus getauft sein soll. Auch so eine Attraktion für Touristen. Einige gehen durch das ausgebaute Wasserbecken. An all diesen Orten begegnen uns Gruppen, die wir immer wieder treffen. Diesmal wieder die zwei Nonnen und einen Pater, die ständig singen.
Endlich werden wir zum Hotel zurückgebracht. Inzwischen ist es 15.00 Uhr. Unser freier Tag beginnt! Unser Hannuch, der Busfahrer, bringt uns freundlicher Weise zum Badestrand an den See Genezareth. Ein Traum wird wahr. Badefreuden im See Genezareth!!! Das Wasser ist ziemlich warm, nur einige kühle Stellen. Unser Hannuch ist doch unser bestes Stück! Bei seinem guten Fahrstil wird niemanden schlecht. Er fährt millimeter weit auf, wie alle, aber es geht immer gut. Nun hat er uns noch diese extra-Freude bereitet. Aber nun hat er frei. Dani ist schon zu seiner Familie nach Haifa abgereist. Er meinte, an solch einem Abend könnte man nicht zwei Männer mit so viel Frauen allein lassen. ...  Deswegen ist auch Hannuchs Frau und Tochter nachgereist. An diesem Abend bereitet man sich auf das neue Jahr vor, das morgen beginnt. das Jahr 5.575. Es wird in den Familien so ähnlich gefeiert wie bei uns Silvester. Auch im Hotel bereitet man uns ein festliches Mahl. Dazu steht an diesem Abend auf dem Tisch ein Schälchen Honig(Symbol, daß es ein süßes Jahr werden möchte) darum herum Apfelspälten und die Körner vom Granatapfel (Symbol für Fruchtbarkeit) und eine kleine Flasche Wein und ein Weinglas (vielleicht Symbol für Freude) Man taucht zunächst die Apfelspälten in den Honig und ißt das und den Granatapfel. Der älteste in der Familie, meistens Abba tut den ersten Schluck aus dem Weinglas und jedes Familienmitglied trinkt einen Schluck. Dann spricht der Abba den Segen. An unserem Tisch bat unsere Oberin im Gebet um den Segen Gottes. Dann trank ich wohl den meisten Wein. Dani sagt, die Juden betrinken sich nicht. Die Feier verläuft wirklich nur mit einer Flasche Wein.
Im Zimmer finden wir auch einen Gruß zum neuen Jahr vor mit zwei kleinen Täfelchen Schokolade.
Die letzte Nacht in Tiberias ... Morgen Abend sind wir in Jerusalem!

Donnerstag, 3. Januar 2013

Israel erlebt

10.09. - 24.09.1996

Donnerstag, 12.09.1996, 3. Tag

Ich springe aus dem Bett und freue mich, denn gleichkann ich an den Hauswänden vorbei wieder den See Genezareth sehen und die Palmenbäume. Ein Nachbar aus dem nebenstehenden Haus winkt mir zu. Heute wollen wir nach Kana, Nazareth und dem Berg Tabor. Als wir Tiberias verlassen, wir fahren immer etwas höher, fällt der Blick immer wieder auf den See Genezareth. Bald schon sind wir in Kana. In Kana wohnen fast nur Araber. Man sieht es auch an der Ordnung und Sauberkeit. In Kana hatte Jesus sein erstes Wunder getan, als er an einer Hochzeit Wasser zu Wein verwandelte. Dani erklärt uns, dass die Israelis nur wenig Alkohol trinken, dass aber so viel Gäste zur Hochzeit kamen, dass der Wein nicht ausreichte. Mit den Hochzeitsgeschenken ist es wohl wie in anderen Ländern. Damit nicht zweimal die gleichen Haushaltsartikel geschenkt werden, steht schon gleich ein Kasten für die Schecks bereit. Auch in Kana steht eine Kirche zur Besichtigung bereit. (Joh. 2,11)
Jetzt Nazareth, die Heimatstadt Jesu. Wir gehen durch eine abgelegene Straße zum Markt. Ich kann mir vorstellen wie Jesus hier lebte und arbeitete. (Wir sehen in die offenen Werkstätten, die aus Urzeiten zu bestehen scheinen, in denen aber gearbeitet wird. Auf dem Markt möchte ich mir die Nase zuhalten. Es werden lebende Hühner verkauft. (Matth. 4,13) Dann die Kirchen, die von Franziskanern, Kopten und ich weiß nicht von wem noch verwaltet und erhalten werden. Nur die größte, die Verkündigungskirche möchte ich erwähnen. Die Franziskaner haben sie inne. Wie so viel Reichtum zusammengeballt sein kann, kann ich nicht begreifen. Aus verschiedenen Ländern kamen hohe Summen an Spenden für Türen usw. Vier riesengroße gußeiserne Türen mit Motiven der biblischen Geschichte. Ein riesengroßer runder Raum, der wie in den Felsen eingebaut, liegt unter uns. Hier findet gerade eine Messe statt, an dem auch einige Priester teilnehmen. Ein Felsen ist abgegrenzt und beleuchtet. Hier soll der Engel Gabriel der Jungfrau Maria verkündigt haben, dass sie die Mutter des Gottessohnes sein werde. (Luk. 1,26-38) Wir steigen eine Treppe hoch und kommen in einen großen Kirchsaal, an beiden Wänden des Kirchenschiffes Bilder in Mosaik - Maria wird als Frau verschiedener Nationalitäten dargestellt. An der Stirnwand große Mosaiks, auf denen die Kirchengeschichte und kirchliches Leben dargestellt wird. Die Schönheit ist nicht zu beschreiben, zwischendurch schöne schmiedeeiserne Dinge, Symbole  der Kirchengeschichte: Die Weintraube, der Fisch usw. - Und die Kuppel --- beeindruckend  --- leider habe ich keine Ansichtskarten, vielleicht gibt es Fotos davon.
Wir gehen noch in eine kleine Kirche. Hier erklärt uns Dani im Zusammenhang der Verkündigung und Taufe (Waschung), dass eine jüdische Frau an ihrem Hochzeitstag nicht ihre Tage haben darf. Sie muß warten, bis sie wieder "rein" ist. Das muß von einer Dame von der Behörde bescheinigt werden. Eine jüdische Ehe ist nur gültig, wenn sie vor dem Priester geschlossen wurde. So können Christen nur im Ausland heiraten.
Nach dem Mittagessen werden wir im Großraumtaxi auf den Berg Tabor gebracht. Obwohl die Straße dort hoch ausgebaut wird, darf der Bus nicht fahren. Nach vielen Kurven erreichen wir den Parkplatz vor der Basilika. In das Gelände darf man nicht in kurzen Hosen. Vor der Kirchentür sitzt ein Franziskaner Mönch. Zunächst genießen wir von Tabor aus die Aussicht auf die Umgebung. Wir waren schon an Baumwollfeldern vorbeigefahren. Die Basilika soll an die Verklärung Jesus erinnern. Das ist auch sofort zu erkennen, als wir sie betreten. Ein schönes Mosaik - fast in der Kuppel - stellt den verklärten Jesus da, etwas erhöht in Wolken rechts und links von ihm Moose und Elia. Im Vordergrund die Jünger. In einem der kleinen Kapellen der Basilika hatten wir Andacht. Hier sind noch einmal über die ganze Wand Moose mit den Gesetzestafeln und Elia dargestellt.
An diesem Abend vor dem Abendbrot entdecken Christine und ich hinter unserem Hotel in Tiberias eine Straße, von wo auch wir eine weite Sicht auf den See Genezareth haben.  Wir wandern bis zu einer baufälligen Bank, die zum Sitzen nur noch eine Latte aufweist. Hier lassen wir uns nieder und genießen den Ausblick. Schade, dass kein Foto davon entstanden ist.

Aus dem Israel-Tagebuch

10.09. -24.09.1996

Mittwoch, 11.09.1996

Unser Israelischer Gaid heißt Dani, ein sympathischer 59 jähriger Jude, in Israel geboren, die Eltern aus Rußland eingewandert. Ein wissensreicher Mann, der auch sein Wissen gut weitergeben kann. Auf dem Kutter erzählt er schon viel über den See Genezareth und die bekannten Orte, die uns vom NT bekannt sind, über die Golanhöhen und die dazugehörige politische Seite. Dieser Mann berührt mich irgendwie durch seine menschliche Art.
Wir steigen am Kibuz Genezareth aus, sehen einige uns unbekannte Sträucher und Bäume, einige mit flammendroten Blüten und Dattelpalmen.
Die Fahrt auf der Straße am See geht vorbei an Bananenbäumen, Apfelsinenbäumen u. a. zum Berg der Seligpreisungen. Hier haben die Franziskanerinnen eine schöne Kapelle gebaut und auch ein Gästehaus. Im Gelände halten wir eine Andacht.
Dann Tagbar - hier befindet sich die Brotvermehrungskirche mit wunderschönem z. T. wohl noch aus Urzeiten erhaltenen Mosaik. Auch ein neueres Motiv ist vorhanden: die zwei Fische mit dem Brotkorb, in das ich mich verliebe.
Kapernaum - hier haben Ausgrabungen stattgefunden. Vielleicht stehen wir vor dem Haus des Petrus, wo Jesus seine Schwiegermutter heilte.
Die Festung Meggido - auch Ausgrabungen. Angeblich sind Pferdeställe und Tränken zu erkennen. Solche Stellen sind immer hochgelegen und es musste tief nach Wasser gegraben werden. Wir stiegen auch in so eine Zistern.
Wir kehren nicht ganz spät zurück. So kann ich mich frisch machen, denn es war ein ziemlich heißer Tag. Um 18.00 Uhr wird es schon dunkel und draußen brennen die Lampen. Wir werden im Washington mit gutem, warmen Essen versorgt. Auch in den Zimmern fühlen wir uns wohl.
Mittags haben Ruth und ich uns einen Petri-Fisch in einem Schnellimbiß am See zu 10 Dollar genehmigt. Hm, lecker!

Israel-Tagebuch

10.09. 24.09.1996

Dienstag, 10.09.1996, 8.00 Uhr

Der Rucksack mit einer eineinhalb Liter Frischhalteflasche mit Sprudelwasser sowie einer 1 l Thermoskanne Kaffee, einigen Musli-Riegeln und etwas Obst (viel zu schwer für meinen schwachen Rücken) war gepackt. Der Bus stand bereit und dazu ein riesengroßer "Bahnhof". Fast alle Schwestern waren zur Verabschiedung gekommen, dazu der neue Pfarrer, der ein Israel-Kenner ist. Und die angehende Oberin und ich konnten kaum die Tränen vor lauter Abschied zurückhalten. Dann ging`s los! Ein Winken, viele weiße Taschentücher und ein riesiges weißes Bettlaken wurden geschwungen. So ein Abschied kann man doch nicht nur einmal erleben!. Also drehten wir noch eine Ehrenrunde um die Verkehrsinsel oben auf der Hauptstrasse und kehrten zum Ausgangspunkt zurück - denn eine Schwester rief: "Mein Geld!" Der große Bahnhof hatte sich aufgelöst, nur noch einige erstaunte Gesichter. Nun gings´s nach Frankfurt zum Flughafen. Im Bus verkündete unser Chef. "Ich habe gestern einen überraschenden Anruf bekommen. Mein Gesprächspartner stellte sich als Siecherheitsbeauftragter der El Al vor, warum ich mit dieser Gruppe nach Israel fliege und welche Stellung ich einnehme. Er wies darauf hin, dass wir uns alle darauf einstellen müssten, auf dem Flughafen nach einigen Dingen befragt zu werden und dass unsere Koffer durchgesehen  werden." So weit der Hinweis.
Auf dem Flughafen ging unser Chef uns voraus und unsere lange Riege hinter ihm her,
dann ein großer Bogen und wir begegneten den Personen aus unserer eigenen Gruppe.
Der Chef war in die falsche Richtung gegangen und nun ging es im Gleichschritt wieder zurück. (Das muss ein Bild gewesen sein...)
Drei Stunden vor dem Abflug gingen die "Untersuchungen" los. Wir und unsere Sachen wurden durchleuchtet, dann befragt, es war niedlich. Die letzte Frage der israelischen Dame an mich lautete:"Haben Sie eine Waffe oder Selbstverteidigungswaffe mit?" "Nein!" (Dass ich ein Kartoffelschälmesser im Rucksack hatte, verschwieg ich.) "Aber die Bibel haben Sie mit, dass ist auch eine Waffe." "Ja, das ist das Schwert des Heils!" Dann in der Wartehalle um 13.00 Uhr noch ein letzter Anruf in Herrenberg und um 14.50 Uhr wurden wir eingescheckt. Ein ruhiger Flug folgte. Es gab warmes Essen, Kaffee und andere Getränke an Bord. Die Uhren wurden eine Stunde vorgestellt. So erreichten wir um 20.00 Uhr Tel Aviv. Ich hatte Tränen in den Augen als die israelische Nationalhymne erklang. - Und - wie würden  die Israelis uns Deutsche ansehen? -
Als ich bei der Kofferausgabe so ziemlich allein stand, sprach mich eine ältere Dame um die 70 an: "Entschuldigen Sei, seind sei aus Deitschland? O, wie schoin, Das freit mich! Ich weinsch Ihn´ alles Guite!" Ich war fast schön versöhnt! -
Unser israelischer Gaid holte uns ab. Die Fahrt nach Tiberias dauerte noch 2 1/2 Stunden. Im Hotel Washington erwartete uns um 22.30 Uhr ein reichhaltiges Abendbrot. Nach dem ich noch zwei Kleider gebügelt, wie uns für die Nacht fertig gemacht hatten, hatte uns das Bett endlich um 1.30 Uhr wieder. Wir sollten am nächsten morgen um 6.30 Uhr geweckt werden und die Israel-Rundreise sollte um 8.00 Uhr beginnen mit einer Ausfahrt auf dem See Genezareth und zu den umliegenden Orten... Wie schön!!! 

Zukunft und Hoffnung

Wer vertraut, hat Zukunft, wer vertraut steht fest, weil der Herr des Lebens ihn nicht fallen lässt. Lass dich nicht entmutigen, Jesus steht dir bei. Er macht deine Zukunft hell. Jesus ist dein Licht!